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Nina Grevelhörster: Um Mitarbeiter für Innovationen zu begeistern, sollten sie die unternehmerische Zielrichtung kennen. Das schließt natürlich spontane Ideenfindung nicht aus, aber das Wissen um die Ziele hilft, Gedanken zu fokussieren und letztlich punktgenauer Impulse geben zu können. Bei WeWire setzen wir zur Strategie-Operationalisierung zum Beispiel die OKR-Systematik, also Objectives and Key Results, ein.
Bastian Schäfer: Wir brauchen eine offene Kommunikationskultur – innerhalb der Gruppe und mit externen Partnern. Solche Kooperationen gehören zu meinen Aufgaben. Auch eine Fehlerkultur ist wichtig. Wenn Mitarbeitende Ideen entwickeln, brauchen sie die volle Unterstützung ihrer Vorgesetzten. Sie müssen „out of the box“ denken und ausprobieren dürfen – auch mit der „Gefahr“, dass aus einer Idee mal nichts wird.
Wir befinden uns in einer Zeit intensiven Wandels, vor allem im Mobilitätssektor. Auf diese Veränderungen müssen wir überzeugende Antworten finden. Die richtige Unternehmenskultur ist dabei die Basis für Innovationsfähigkeit.
Bastian Schäfer: Wir holen uns externe Expertise aus unterschiedlichen Richtungen: Ganz wichtig ist uns Circular Valley der Akzelerator für Start-ups aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft, der unsere Region zu einem internationalen Zentrum der Circular Economy entwickeln wird. Wir sind als Stiftungsmitglied der ersten Stunde eine Art Ankerinvestor. Intern beschäftigen wir uns mit dem Thema Kreislaufwirtschaft im Rahmen unseres geschäftsübergreifenden UpCycling Projekts. Dann arbeitet WeWire bei der Produktentwicklung mit Visionlabs zusammen, einem Institut für Industriedesign an der Universität Wuppertal. Noch einmal ein ganz anderes Thema ist die Mitgliedschaft der Coroplast Group im Excellence Circle des Sales Management Departments der Universität Bochum. Aus all diesen Kooperationen lernen wir jeden Tag dazu.
Nina Grevelhörster: Neben der Strategie-Operationalisierung treiben wir bei WeWire auch einen kulturellen Veränderungsprozess voran. Wir brechen alte Denkmuster auf und kooperieren mit Partnern, die oft ganz anders arbeiten, als wir das gewohnt sind. Wir testen auch einen Focus Friday – einen Tag möglichst frei von Terminen, um sich unter anderem Freiraum für kreatives Arbeiten zu schaffen. Außerdem bauen wir ein Vorentwicklungsteam auf, das sich abseits des Tagesgeschäfts mit neuen Ansätzen beschäftigen wird.
Bastian Schäfer: Die Geschäftsbereiche der Coroplast Group agieren zuweilen wie eigenständige Firmen. Wir brauchen aber eine durchgängige Kultur und dafür muss der Austausch über Abteilungen und Einheiten hinweg auf alle Fälle intensiver werden. Wir machen hier inzwischen große Fortschritte.
Nina Grevelhörster: Genau, gemeinsam mit dem Schwestergeschäftsbereich Coroflex hat WeWire zum Beispiel einen regelmäßigen Austausch eingeführt. Außerdem haben wir in Team-Workshops sogenannte „Culture Hacks“ entwickelt: verschiedene kleine, schnell realisierbare Maßnahmen, die den Austausch, die Zusammenarbeit und die Ideenfindung fördern.
Bastian Schäfer: Ich sehe es bereits als Erfolg, wenn es gelingt, die Bereitschaft zu wecken, sich mit internen und externen Partnern auszutauschen. Wir brauchen Kollegen, die hungrig sind auf neues Wissen.
Nina Grevelhörster: Für mich bedeutet Erfolg auch, in 20 oder 30 Jahren eine solche Marktposition zu haben wie im Augenblick – im heutigen Kerngeschäft, aber auch in für uns neuen Sektoren. Wenn wir weiterhin in der Lage sind, Nischen für uns zu entdecken, offen für Neues zu sein und die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Wir können als Unternehmen Kultur nur bedingt vorgeben. Wir können aber Dinge anstoßen, dann müssen sie sich eigenständig entwickeln. Wichtig ist, dass wir den Impuls dann weiter beobachten und moderieren. So etwas ist kein Sprint, sondern ein Marathon!